Im Pastoriushaus von Sommerhausen ist das Weingut mit Hotel Garni von Artur und Elfriede Steinmann seit 100 Jahren beheimatet. Steinmanns Großvater Karl konnte das prächtige Fachwerkhaus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, dem um 1825 ein Fachwerkanbau hinzugefügt wurde, im Jahre 1916 erwerben. Schwerverletzt war Steinmann damals aus dem Krieg heimgekehrt. Mühsam baute er in den Folgejahren für seine Familie und sich eine Existenz mit Obsthandel, kleiner Landwirtschaft und Heckenwirtschaft auf. 1960 stellte Karl Steinmann jr. die kleine Landwirtschaft ganz auf Weinbau um und konnte dem Sohn Artur 1982 ein recht gut bestelltes Haus übergeben.
Unabhängigkeit von Großvermarktern und Versöhnung mit der Natur, Respekt für die Geschichte der Heimatregion und ihrer Menschen sowie höchste Wertschätzung für die Familie sind nur ein paar der Lebensmaximen Artur Steinmanns. Ein bisschen Freigeist ist der erfolgreiche Winzer dabei schon auch, denn an alles Industrielle glaubt er zum Beispiel beim Wein gar nicht. In den Sommerhäuser Lagen oder in den Weingärten von Frickenhausen baut Steinmann Silvaner- und Riesling-Trauben an, den Müller-Thurgau und verschiedene Rotweine. Der im Mai 2015 fertiggestellte Neubau einer Vinothek am Sommerhäuser Plan ist dem Wunsch nach einer angemessen zeitgemäßen Präsentation der Steinmann-Weine zu verdanken. Eine altes Nebengebäude wurde abgebrochen, um einem dezent modern gestalteten Pavillon für den Wein Platz zu schaffen. Das geschah so umsichtig, dass sogar die unter dem Fundament verborgenen, historischen Buntsandsteinplatten unversehrt gerettet werden konnten. Eichenholz und Muschelkalk in Verbindung mit mattiertem Beton und viel Glas wurde im Neubau verwendet. Zum kleinen Innenhof mit dem revitalisierten Brunnen darin öffnet sich die Vinothek vermittels großer Fenstertüren. Die dem Marktplatz zugewandte Fenstervitrine der Vinothek trägt ins Glas eingeschweißt Auszüge aus der Denkschrift des Franz Daniel Pastorius vor, die der Jurist 1688 in Nordamerika gegen die Sklaverei verfasste.
