Seit 1673 betreibt die Familie Arnold im denkmalgeschützten Hofanwesen an der Randersackerer Klosterstraße ihr Weingut. Aber nicht alleine auf Tradition kann die Winzerfamilie verweisen, auch Weitblick ist bei den Arnolds immer schon zuhause. Der Großvater Wilhelm Arnold hat ihn schon bewiesen, als er sich mit anderen Spitzenweingütern zum Verband Fränkischer Winzer und Selbstvermarkter zusammenschloss. Daraus, so Enkel Bruno Arnold, der mit seiner Frau Diana das Gut in der elften Generation führt, ging dann der Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) hervor, dem heute 200 Mitglieder aus allen deutschen Anbaugebieten angehören.
Auf den zehn Hektar bester Lagen, zum Beispiel am Randersackerer Pfülben oder in den Ewig-Leben-Rebgärten und am Eibelstädter Kapellenberg, bauen Bruno und Diana Arnold Silvaner-, Scheurebe- und Weißburgunder-Trauben an oder den Rieslaner, den Riesling und den Kerner. Für die daraus gewonnenen Spitzenweine stellte man sich nun aber auch eine neue Vinothek vor. Also wurden Gutsausschank, historische Probierstube und Weinkeller einer Verjüngungskur unterzogen, die sich offensichtlich gelohnt hat. Weinproben für bis zu 35 Personen sind nun im Weingut Arnold möglich oder aber eine ungezwungene Verkostung an der Theke in der neuen Vinothek. Wer’s dabei noch „geistreicher“ mag, der bestaunt im Altbau das Sgraffito von Wolfgang Lenz – und hofft, dass er die Weingeister, die der Würzburger Vertreter des Phantastischen Realismus` seinerzeit rief, dann doch auch wieder einmal los wird. Die neue Vinothek gefällt jedenfalls, weil sie mit Muschelkalk, freigelegtem Fachwerk, Eichenholz und Stahlträgern viel Atmosphäre schafft. Die Möbel sind aus Muschelkalk-Unterbauten und Eichenholzflächen kombiniert. Stabilität, Wertigkeit und Bodenständigkeit signalisieren sie dem Gast. Dem steht nun außerdem ein deutlich aufgewerteter Freisitz zur Verfügung.