Seit bald zwanzig Jahren liegen die Geschicke des Weingutes Brennfleck nun schon in den Händen von Susanne und Hugo Brennfleck. Gute 420 Jahre befasst sich die Familie bereits mit dem Weinan- und -ausbau. Der Tradition und dem Ort verbunden, zeigten sich die Brennflecks zuletzt auch immer wieder offen für Neues und Modernes. In Sichtweite des Stammhauses, ein barock überformter, im Kern jedoch mittelalterlicher Gutshof, wurde an der Papiusgasse und hoch über den Wehrmauern des Weindorfes Sulzfeld im Jahre 2007 ein neues Kelterhaus errichtet. Tür- und Torlaibungen stoßen betonsichtig aus der mit Muschelkalk verkleideten Gebäudehülle hervor.
Der Neubau steht an der Stelle eines abgebrochenen Lagerschuppens, dessen Haussteinfundamente erhalten wurden. Susanne Brennfleck selbst hat zusammen mit der Projektarchitektin Sophia Busch den neuen Baukörper entworfen. Der ist funktional alleine auf die Veredelung der angelieferten Trauben ausgerichtet. Die Hanglage wurde geschickt genutzt, um den Produktionsablauf bei der Weinerzeugung zu optimieren. Ebenerdige Anlieferung der Trauben, Keltervorgang, Tankbefüllung und Tresterabfuhr sind unspektakulär organisiert. Das Ensemble besticht durch Klarheit und Reduktion. Aus betriebstechnischen Gründen musste dem Kelterhaus ein kleiner Platz vorgelegt werden, damit an- und abfahrende Fahrzeuge genügend Rangierfreiheit haben. Ein schöner städtebaulich wirksamer Nebeneffekt des Vorplatzes ist die Aufweitung des kleinteiligen Gassengewirrs im oberen Dorf. Im Jahr 2015 hat die Winzerfamilie Brennfleck nun auch eine neue Probierstube eingerichtet. Unter den Kreuzgratgewölben der ehemaligen Brennerei ist ein stilvoller Raum für festliche Anlässe entstanden. Bis zu 45 Personen können dort die Kellergeister auftanzen lassen. Eine großzügige Küche und Service- sowie Sanitärräume sind an die Probierstube angeschlossen, sodass dort auch Kochevents zum Thema Wein stattfinden können. Die Verbindung zum Innenhof ermöglicht es, die Probierstube unabhängig von allen anderen Gutsgebäuden zu nutzen.