Bis ins Jahr 2002 bewirtschaftete Manfred Rothe seine Weinlagen an den Mainschleifen-Hängen im Nebenerwerb, seither ist er vollberuflicher Winzer. Seiner Philosophie, den Dingen Zeit zu geben, kann er nun noch intensiver nachgehen. Als Bio-Winzer sind Rothe vegane Weine längst schon eine Herzensangelegenheit und er ist sich sicher, dass die Nachfrage nach veganen Weinen, die eben ohne Zusätze tierischer Herkunft sind, in naher Zukunft massiv ansteigen wird
Rothe verzichtet zwar auf Gelatine, kann aber dennoch glanzhelle Weine auf die Flasche ziehen. Eine Filtration mit Schichten aus Zellulose kurz vor der Füllung macht den Verzicht möglich. Vegane Weine zu produzieren, sagt Rothe, sei nicht teurer, denn man lasse ja etwas weg. Zeitintensiver sei ein solches Verfahren aber schon. Wer freilich nur nach der Devise lebt, „Zeit ist Geld“, der hat als Weingenießer schon verloren, so viel ist gewiss. Auch bei den Erträgen von seinen Weinstöcken verhält sich Manfred Rothe eher konservativ. Seine dreißig oder gar vierzig Jahre alten Rebstöcke seien die Grundlage der Spitzengewächse, erklärt er. So stammen die Weine der „Grande“-Linie alle von ertragsreduzierten Anlagen. Bei den roten Sorten, die vollkommen durchgegoren werden und zwölf Monate im Holz liegen, setzt Rothe auf die Klassiker Domina, Schwarzriesling und Spätburgunder. Ehefrau Christine zeichnet für die angenehme Atmosphäre in der neuen Vinothek verantwortlich. Mit ganz wenigen, aber eben wertigen Materialien sei die Vinothek von der Architektin eingerichtet und gestaltet worden. Geradlinig und unaufgeregt ist das Ambiente der 2013 eröffneten Vinothek. Die Weine werden in diesem Neubau elegant in Szene gesetzt und fachkundig von Christine und Manfred Rothe erklärt. Auch in den Weinbergen kann man sich im Rahmen von Themen-Wanderungen und Weinerlebnis-Führungen zusammen mit dem Wein-Enthusiasten Manfred Rothe und seiner Tochter Maria, sie ist Weinerlebnis-Führerin, regelmäßig umsehen.