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Winzer Sommerach - Die Genossenschaft

Winzer Sommerach (Sommerach, Fränkisches Weinland)

Am Katzenkopf in Sommerach hat der Winzerkeller seit 1901 sein Domizil und seit 2006 auch sein Weinreich. Im Jahr 2011 kam noch die Sommerbar, eine windgeschützte Weinbar mit Freisitz, hinzu. Die modernen Präsentationsräume des Weinreichs sind in eine Lagerhalle aus den 1970er Jahren eingefügt worden. An der Nordheimer Straße wendet sich das Gebäude dem Altort mit einer monumentalen Basilikalfassade zu, die ursprünglich aus Feld- und Hausteinen zu einem kräftigen Oberflächenrelief geschichtet wurde.

Nachts scheint sie zum Leben zu erwachen. Denn die in die Fassade eingelassenen Blindfenster werden dann zu flaschengrünen, ja, zu knallgrünen Katzenaugen, die den Besucher unwiderstehlich anziehen. An den verbliebenen drei Gebäudeflanken wurde das frühere Lagerhaus mit italienischem Sandputz belegt, der je nach Sonnenstand eine andere Oberflächenstruktur und Farbigkeit anzunehmen scheint. Von Grauviolett bis Bordeaux- und Sommerabend-Rot reichen da die Valeurs. Der Eingangsbereich zum Weinreich ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt, in die ein zwei Geschosse übergreifendes Portal mit raumhohem Oberlicht eingestellt wurde, vor dem der Winzerpatron Urban, ein Schattenriss aus Stahlblech, schwebt. Alle Sitzbereiche beim Gebäude und im Gebäudeinneren sind mit kleinen Weinbergsmäuerchen gerahmt und laden mit dem aus Altbeständen recycelten Mobiliar, das eine natürliche Patina hat, zum Verweilen ein. Keller-, Erd- und Dachgeschoss, wo die Weinschule eingerichtet ist, sind durch Betonkastentreppen miteinander verbunden, die den Eindruck erwecken können, man habe es mit kleinen Weinbergshäuschen zu tun. Einen Spaziergang durch die Weinerlebniswelt im Weinreich beginnt man idealer Weise an der „KostBar“ und man beendet ihn nach einem Abstieg in den festlich inszenierten Barrique-Keller mit einem Gang zurück auf die Schulbank. Denn in der Weinschule drehen doch tatsächlich alle Jahre wieder viele Hundert gelehrige Weinschüler gerne die eine oder andere Ehrenrunde.

Header-Bild © Aschaffenburg / Till Benzin